Tiësto

 

Leben

Tiësto begann sich schon als Achtjähriger für die Arbeit des Disc Jockeys (DJ) zu interessieren. In seiner Jugend legte er dann als Resident DJ des kleinen Clubs Spock in Breda, wo auch sein späterer Freund und ebenfalls DJ Hardwell aufwuchs, auf. Dort wurde er von Trendscouts aus Rotterdam entdeckt.

Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte er selbstproduzierte Tracks unter mehreren Künstlernamen und bei verschiedenen Labels. Im Jahre 1997 gründete er mit seinem Freund und Produktionspartner Arny Bink das in der Szene mittlerweile legendäre Label Black Hole Recordings.

 

Der große Durchbruch kam für Tiësto im Jahr 2000 mit dem Remix von Deleriums Silence (mit der Stimme von Sarah McLachlan), der Platz drei der Billboard-Charts erreichte. Nach einigen Mix-CDs kam 2001 sein Debütalbum In My Memory auf den Markt. Das Album war ein großer Erfolg, auch in den USA. In den niederländischen Album-Charts rückte es bis ins obere Viertel vor und erreichte Gold-Status.

2002 wurde er erstmals von den Lesern des britischen Magazins DJ Mag zum besten DJ der Welt gewählt. 2003 und 2004 verteidigt er seinen ersten Platz. Im Jahre 2003 war er mit Tiësto In Concert der erste DJ, der allein in einem Stadion (Gelredome in Arnheim, Niederlande) vor 25.000 Zuschauern Platten auflegte.

Am 13. August 2004 begleitete er bei den Olympischen Sommerspielen in Athen den Einmarsch der Athleten ins Stadion. Dies ist mit Millionen von Zuschauern in aller Welt wahrscheinlich der bis dato größte Gig eines DJs. Im selben Jahr kamen auch seine Alben Just Be 2004 und Parade of the Athletes heraus. Des Weiteren veranstaltete er Tiësto In Concert 2, wo er vor 70.000 Fans eine gewaltige Show ablieferte. Tiësto hatte 2004 über 100 Gigs, darunter auch regelmäßige Auftritte in bekannten Clubs wie dem Amnesia auf Ibiza und Gatecrasher in Sheffield.

Ebenfalls 2004 ehrte Königin Beatrix ihn wegen seiner Verdienste um die niederländische Dance-Szene mit der Verleihung des Ordens von Oranien-Nassau im Range eines Offiziers. Die Ehrung ist ähnlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Deutschland.

 

2005 hatte er einen Soloauftritt im Disneyland Paris und vier Konzerte in den USA (Los Angeles, Washington, D.C., Miami und New Orleans) im Rahmen der Tiësto In Concert USA-Tour. Im gleichen Jahr folgte die Tiësto CEE Tour 2005, während er Städte wie Prag, Bratislava, Zagreb, Belgrad und Budapest besuchte. 2006 war Tiësto bei der Neuauflage der Loveparade dabei.

 

Seit dem 6. April 2007 hat Tiësto eine wöchentliche Radiosendung beim niederländischen Radiosender Radio 538. In „Tiësto’s Club Life“ präsentiert er aktuelle elektronische Tanzmusik und gibt in den „15 Minutes of Fame“ Nachwuchs-DJs eine Plattform, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Ursprünglich sollte die Sendung „Club Nouveau“ heißen, wurde aber aufgrund von Namensstreitigkeiten nach fünf Shows umbenannt. Eine internationale Version auf Englisch wird auch als Podcast angeboten. Im April 2011 wechselte Tiësto den Radiosender und verlegte seine Show “Club Life” zu 3FM. Diese erscheint seit längerer Zeit auch in einzelnen einstündigen Versionen auf Internetplattformen wie Soundcloud und YouTube.

Im Jahre 2008 legte Tiësto zwischen dem 7. Juli und dem 22. September im Privilege jeden Montag als neuer Resident DJ auf.[1] 2008 und 2009 wurde Tiësto bei den International Dance Music Awards (IDMA) auf der Winter Music Conference in Miami zum besten DJ der Welt gewählt.[2] Seine Einstellung zu seiner Arbeit als DJ beschreibt er mit: „Ich fühle die Energie der Menge und versuche sie zurückzugeben, um eine Gemeinschaft zu bilden.“[3]

 

2010 startete er außerdem sein eigenes Label „Musical Freedom“, nachdem er sich von seinem früheren Label „Black Hole Recordings“ getrennt hatte. Tiësto war der Meinung, dass seine Musik in eine neue Richtung geht, nämlich viel mehr in den Bereich des Progressive- und Elektro-House anstelle von Trance, die nicht mehr mit der Richtung von Black Hole Recordings übereinstimmte. Bei diesem Plattenlabel veröffentlichte er auch die Singles anderer Künstler, darunter Dzeko & Torres und MOTi.

 

Im Jahre 2010 legte er auf der Loveparade in Duisburg auf. Er galt bis zum Jahre 2015 zu den bestverdienenden DJs der Welt mit einem Jahreseinkommen von 22 Millionen Dollar.[4] 2015 übertraf Calvin Harris ihn mit einem Einkommen von 60 Millionen US-Dollar. Im Februar 2011 wurde er von dem weltweit größten DJ-Magazin MixMag zum „The Greatest DJ Of All Time“ gewählt. Viele weitere Auszeichnungen folgten. Bis heute zählen diese über 50.[2]

 

Im Sommer des Jahres 2013 gab Tiësto bekannt, dass für 2014 die Veröffentlichung eines neuen Studioalbums geplant sei. Der Musikstil bewege sich zwischen Dance-Pop und Progressive-House. Beim Tomorrowland-Festival 2013 spielte er erstmals ausgewählte Lieder des Albums. Als erste Vorab-Single wurde Red Lights im Februar 2014 veröffentlicht. Gesungen wird das Lied von Michel Zitron, dem Studiopartner von John Martin. Der Track erreichte die Charts in einer Vielzahl von Ländern. In Großbritannien, Irland, Norwegen, Schweden und Australien erreichte er die Top 10.[5] Des Weiteren erschienen im Internet Studioversionen einiger weiterer Lieder, die auf dem Album vorhanden sein werden. Darunter sind eine Zusammenarbeit mit Icona Pop sowie das Lied Footprints (Around the World), das von Cruickshank gesungen wird und lange als zweite Single-Auskopplung gehandelt wurde. Als zweite Auskopplung erschienen letztlich der Track Wasted zusammen mit dem Sänger Matthew Koma als Single. Am 25. April 2014 wurde dann auch das offizielle Musikvideo zu Wasted, das Erscheinungsdatum von A Town Called Paradise und die Titelliste veröffentlicht.

 

Ebenfalls im Jahre 2014 remixte er die Ballade All of Me des US-amerikanischen R&B-Sängers John Legend, die im Herbst 2013 hohe Chartplatzierungen erreichen konnte. Der Remix wurde an seinem 45. Geburtstag im Januar 2014 als Einzeltrack veröffentlicht und konnte als „Tiësto's Birthday Treatment“, den Song erneut in die Single-Charts bringen und erreichte mit dem Remix in einigen Ländern sogar die Spitze der offiziellen Hitparade. Seine Version des Lieds erhielt 2015 einen Grammy Award für die beste Remix-Aufnahme des Jahres. Weitere Nominierte waren unter anderem Audien und Robin Schulz.

Des Weiteren wurde im Winter 2014 die offizielle Tracklist des Studioalbums United We Are des ebenfalls niederländischen DJs Hardwell, mit dem er im Laufe seiner Karriere sämtliche Auftritte, darunter beim Tomorrowland, bekanntgegeben. Unter den Liedern fand sich auch das Lied Colors wieder, bei dem Tiësto und der schwedische Singer-Songwriter Andreas Moe mitwirkten. Beim Ultra Music Festival spielte der DJ eine große Auswahl neuer Lieder. Darunter war eine Neuaufnahme des Liedes L'Amour Toujours von Gigi D’Agostino, die er zusammen mit Dzeko & Torres aufnahm, die langerwartete Single The Only Way Is Up gemeinsam mit Martin Garrix sowie eine Kollaboration mit MOTi.

 

Im Laufe des Jahres 2015 erschienen über sein Plattenlabel eine Reihe an Kollaborationen. Den Anfang machte das Lied Secrets, das zusammen mit KSHMR und Vassy aufnahm. Secrets konnte in Österreich, Schweiz sowie den Niederlanden die Charts erreichen. Gemeinsam mit den Chainsmokers folgte das Lied Split (Only U), das auf dem Lied Only U von Ashanti basiert. Der Future-House Chemicals mit Don Diablo und Thomas Troelsen stellt einen Spätsommer-Hit dar. Wombass folgte im November 2015. Dieser wurde zusammen mit Oliver Heldens produziert. Eine Vocal-Version erschien zusammen mit Natalie La Rose unter dem Titel The Right Song. Zuletzt premierte er beim Ultra Music Festival einen Remix zu Faded von Alan Walker sowie eine weitere Kollaboration mit Vassy.

Tiësto gilt für viele Musiker auch als eine Art Mentor. Während ihres Aufstiegs unterstützte er insbesondere Martin Garrix, Hardwell, Dzeko & Torres und MOTi.